Kriegskunst der Kelten
Die Kelten galten als streitsüchtig, der Krieg spielte in ihrer Welt eine zentrale Rolle. Mut war wichtig und das Tragen von Waffen das Hauptmerkmal des freien Mannes. Der Adel hob sich durch besonders prächtig gearbeitete Waffen vom einfachen Volk ab. Die Standardbewaffnung bestand aus Speer und Schild, bei den Reicheren kam noch das Schwert, ein Helm und später auch ein Kettenhemd dazu. Es gab aber auch Pfeil und Bogen sowie vor allem die Steinschleudern. Diese spielten in Britannien und Friesland eine sehr große Rolle; relativ leicht zu handhaben, preiswert und sehr effektiv. Die Schwertklingen waren im 5. – 3. Jh. v. Chr. noch kurz. Besonderes Material, welches durch einen Meteor zur Erde gelangt war, wie die heutige Wissenschaft belegt, führte zur Weiterentwicklung des Schmiedehandwerks zwischen dem 2. und 1. Jh. v. Chr. und zur Verlängerung der Klingen. Die Schwerter wurden zu langen Hieb/Stichwaffen. Diese Schwerter können, wie anhand von Funden bewiesen ist, mit dem heutigen Stahl durchaus mithalten! Das betraf u.a. Schärfe sowie Flexibilität. Andere Kämpfer mussten stets ihre Schwerter wieder gerade biegen oder sie zersprangen. Die Schwerter der Kelten hatten demgegenüber schier unglaubliche Bestandsfähigkeiten. Die Wissenschaft stand lange vor einem Rätsel, wie das möglich sein konnte. Diese Frage scheint jetzt gelöst – es war ein Meteor! – Es entstand aufgrund der hohen Qualität der Schwerter reger Handel mit den Römern, die diese Waffen erwarben. Diese Schwerter bestimmten letztendlich ihren Erfolg in Europa, der den Kelten zum Verhängnis werden sollte.
Die Schilde der Kelten waren gewöhnlich flache Holzbretter, meist mit Leder überzogen und zwischen 110 bis 140 cm hoch. Oft waren es hohe Ovale oder Rechtecke. Sehr bekannt war auch der runde Schild. Sie waren häufig farbig bemalt. In der Mitte der Schilde war der Griff für die Hand mit Armschlaufe, auf der anderen Seite der Schildbuckel, der – häufig mit Verstärkungen aus Eisen – die Befestigung der Schlaufen und des Griffes ermöglichte und gleichzeitig einen gewissen Schutz für die Hand bot. Die Schilde dienten in erster Linie zur Abwehr, wurden aber auch als Angriffswaffen eingesetzt.
Eisenhelme wurden ab dem 4. Jh. v. Chr. in Gallien hergestellt. Typisch war die Helmspitze sowie der Nackenschutz. Etliche der aufgefundenen Helme trugen Zaubersprüche und bildhafte Verzierungen. Die Kelten trugen anfangs anscheinend keinen Harnisch. Wie die Friesen zogen sie mit bloßem – bemaltem – Oberkörper in den Krieg. Die Harnische aus Leder und später die Kettenhemden wurden jedoch auch von den Kelten übernommen. – Ebenfalls wurden Streitwagen genutzt. Diese wurden von einem Gespann aus 2 Pferden gezogen und jeweils mit Wagenlenker und Krieger bestückt.
Kampf
Stehende Heere gab es nicht, die Verbände wurden aus den Stämmen heraus zusammengestellt. Auch verbündete Stämme wurden integriert, wenn notwendig. Ein Tross bestand naturgemäß auch aus Weibern und Kindern, wie dies auch noch im 30-jährigen Krieg üblich war. Die Frauen versorgten ihre Männer, d. h. Ehepartner und Kinder. Die Heeresverbände waren natürlich weniger geübt, gemeinsam im Verbund anzugreifen, als die gedrillten Römer. Sie überfielen ja auch nicht ihre Nachbarn als lauter Lust und Tollerei, nur um „Weltmacht“ zu werden. Da gab es andere Gründe, wenn Krieg geführt wurde. Daher führten die Kelten häufiger einen Art Partisanenkampf. Nächtliche Überfälle oder die Überraschung aus dem Hinterhalt waren ihre Stärken.
Keltische Krieger haben sich auch häufig als Söldner verdungen. Im 3. Jh. v. Chr. gab es in Gallien die sog. „Gäsaten“ (Speerträger), die sich als Söldner verdungen haben. Die Tapferkeit machte sie berühmt. Kelten standen in römischen, ägyptischen, griechischen, sizilianischen und sogar karthagischen Diensten.
Auf dem Schlachtfeld bildeten die Kelten die Schlachtordnung nach Stämmen. Feldzeichen, überwiegend Tiersymbole, markierten den jeweiligen Clan oder Stamm. Standen sich die Heere gegenüber fand ein bestimmtes Ritual statt. Vorkämpfer forderten ihre Gegner zum Einzelkampf heraus. Dabei standen sich die feindlichen Krieger gegenüber, plapperten ihre Ahnen herunter und gaben mit ihrer Tapferkeit an. Es war üblich, den Feind zu erschrecken. Kampfgesänge wurden angestimmt und die Schlachthörner geblasen. Wenn die Kelten gegen den Feind anrannten, kam es vor, dass viele ihrer Gegner vor Angst das Weite suchten. Die Schlacht dauerte nur sehr selten länger als einen Tag. Besiegte wurden oft versklavt.
Nach dem Verlust der Schlacht, suchten die Heerführer den Tod.
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Letzte Änderung 12.11.2018