© – Gunda v. Dehn – aus meinem Musical „Tilly in Oldenburg“ resp. „Gelöbnis unterm Sternenzelt“
Grafen um 1000 – 1300 waren:
- 940/5 Graf Dirk (Dietrich) II [Graf von Holland & West Friesland] (*938 +6.Mai 988) heiratet Hildegard, Gräfin von Flandern (*ca. 934 – . Apr. 990)
Kinder: Sohn Arnulf I Graf v. West Friesland (*Gent ca. 955 – 18. Sep. 993)
Tochter Hildegard, Prinzessin von Frankreich (*ca. 948 -)
- Graf Arnulf von West-Friesland (988-993), heiratet Liutgard von Luxemburg (*ca 962 +14.5.1005) die Tochter von Graf Siegfried). Ihr Schwager war Kaiser Heinrich II. (Gemahl ihrer Schwester Kunigunde) – sie hatten den Sohn:
- Dietrich III der Jerusalemer (993-+27.5.1039) nennt sich als 1. „Graf von Holland“, er heiratet Othelendis von Haldensleben/Sachsen, Tochter des Markgrafen Bernhard I. (+1044) von der Nordmark, der 983 lt. Urk. Grafenrechte in Östringen inne hatte,
Dietrich III, der Sohn von dem o.g. Grafen Arnulf, war also der Neffe der Kaiserin Kunigunde
‚Royal Genealogies‘ schlägt vor, dass Othelindis (Othelhild) eine To. von Kaiser Otto II. war.
Anm.: Kunigunde, des Ehebruchs verdächtigt, rief das Gottesurteil an und ging über 12 glühende Pflugschare, ohne eine Brandwunde davonzutragen.
Dietrich III. hat das Gleiche mit seiner Frau Othelindis gemacht. Da Dietrich im Orient gewesen ist, liegt es nahe, dass er jene Menschen erlebt hat, die (in Ekstase) über glühende Kohlen laufen, ohne sich zu verletzen. – Möglicherweise war dieses ‚Gottesurteil’ ein ‚Schauspiel’ für das wundergläubige Volk. Möglich, dass die Frauen zuvor durch einen aus dem Orient mitgeschleppten Fakir geschult worden waren, um dieses Wunder vollbringen zu können. Über die Art und Weise, wie die Anschuldigung zustande kam, gibt es keine Aufzeichnungen. Es heißt, man habe dieses Gerücht verbreitet, um an des Kaisers Thron ‚zu sägen’. Auf der Darstellung am Bamberger Dom von Tilmann Riemenschneider trägt Kunigunde bei Überschreitung der Pflugschare eine Art Turban als Kopfbedeckung. Ein Hinweis von Riemenschneider? Ferner soll Kunigunde nicht nur freiwillig dieses Gottesurteil auf sich genommen haben, sondern dies sogar gefordert haben, um ihre Unschuld zu beweisen. – Kunigunde hat Heinrich politisch tatkräftig unterstützt und es soll eine überaus innige Verbindung zwischen ihnen bestanden haben. Für die Ausstattung des Bistums Bamberg stellte Kunigunde 1007/1008 ihr sicheres Witwengut zur Verfügung, denn die Stadt Bamberg war ihr eigentlich von ihrem Gemahl als Heiratsgut übertragen worden. Es gibt keinen Hinweis, dass Kunigunde diese fromme Stiftung nicht mitgetragen hätte. Die berühmte Prachthandschrift der „Bamberger Apokalypse“ trug die Inschrift: „Heinrich und Kunigunde bringen dir diese Geschenke dar“ (Henric et Kunigunt haec tibi munera promunt). Umfangreiche Verfügungen Kunigundes über Reichsgut wurden von Heinrichs Nachfolger Kaiser Konrad II. teilweise rückgängig gemacht.
Die unfruchtbare Ehe zwischen Kunigunde und Heinrich wurde später zur keuschen Josephsehe hochstilisiert.
Papst Innozenz III. (1198-1216) sprach Kaiserin Kunigunde 29. März 1200 heilig.
Kunigunde mit dem Pfennig, der ihre Mildtätigkeit unterstreicht, das Buch symbolisiert ihre Frömmigkeit
Dietrich IV. +14.1.1049 (So. von Dietrich III s. oben)
1049-1061 – Floris I., Graf von Holland (*1017, +ermordet Gelderland 28.6.1061); verh. mit der To. von Herzog Bernhard II von Sachsen, Gertrud von Sachsen (*ca. 1030, ca. 1050 geheiratet)
1058 ist Herzog Bernhard II. von Sachsen Graf von Rüstringen, Östringen, Wangerland und Harlingen (zugehörig z. Erzbistum Bremen). Bernhard II. von Sachsen ist der Schwiegervater des Floris I., Graf von Holland (s. o.) Bernhard II. zieht 1056 zusammen mit dem Erzbischof Adalbert von Bremen (Pfalzgraf von Sachsen) gegen die Friesen, weil sie den schuldigen Zins nicht zahlen, können sich aber nicht durchsetzen. 1062-71 Graf Robert I „der Friese“ von Flandern (Graf von Holland von 1062 bis ’71) *1031, +13.10.1093; Robert ist der 2. Sohn v. Graf (Balduin) Baldwin V „de Lille“ von Flandern (1035-67),[Mathilde (die Schwester von Robert II. d. Frommen) *ca. 1032 +3.11.1083 heiratet 1053 Wilhelm I. d. Eroberer, Hzg. d. Normandie, 1066 König von England +9.9.1087]
Graf Robert I „der Friese“ ist verheiratet mit 1063 Gertrud von Sachsen, der Tochter von Herzog Bernhard II von Sachsen, Wtw. von Graf Floris I von Holland; Robert ist somit Regent von Holland, (sein Beiname geht auf diese Ehe zurück); Gertruds Sohn Dirk V. aus ihrer 1. Ehe mit Graf Floris I von Holland ist noch minderjährig)
Robert und Gertrud haben die Tochter Adela:
Adela (Adelaide) von Flandern, *ca. 1065, +1115; heiratet in
- Ehe: nach 1080 Knut (der Heilige), König von Dänemark, ermordet +10. Juli 1086, außerehelicher Sohn von König Sven II. Estridsen
Adela und Knut haben den Sohn Karl den Guten, Graf von Flandern um 1085-ermordet 2.3.1127
- Ehe: 1090 Herzog Roger I von Apulien
Wilhelm von Ypern (*vor 1104, + 24. Januar 1164), (nachträglich legitimierter) Sohn von Philipp, Herr von Loo (+vor 1127), Philipp war der Bruder von Graf Robert II. von Flandern; Enkel von Graf Robert I. dem Friesen von Flandern.
Wilhelm von Ypern ist eine tragische Gestalt:
Im Jahr 1119 starb Graf Balduin VII. von Flandern ohne Nachkommen. – Unter den Prätendenten für die Nachfolge von Graf Balduin VII. war Wilhelm als einziger männlicher Nachkomme Roberts I. der Favorit, der von der Mutter Balduins VII., Clementia von Burgund, die auch seine Tante war, sowie von seinem Schwiegervater Gottfried I. von Löwen auf den Schild gehoben werden sollte. Wilhelm war ein Sohn von Philipp, Herrn von Loo und der Dame von Loo. Wilhelm heiratete eine Cousine, eine Base der Gräfin Clementia, Gemahlin seines Onkels Robert II., Graf von Flandern (eine Tochter des Gottfried von Löwen) und Schwester der Adelheid von Löwen, Königin von England als Ehefrau von König Heinrich I.).
Im Gegensatz dazu stand Karl von Dänemark, ein Sohn des dänischen Königs Knut IV. und der Adele von Flandern, der 1119 schließlich von den Landständen als Nachfolger anerkannt wurde. Wilhelm von Ypern wurde gefangen gesetzt und mit einigen Herrschaften und Geld ruhig gestellt.
Schon vor dem Tod von Karl von Dänemark wollten viele Flamen den Karl von Dänemark durch Wilhelm ersetzen. Nach Karls Tod 1127 wurde Wilhelm (erneut) als natürlicher Nachfolger in der Grafschaft angesehen – diesmal widersetzte sich der französische König Ludwig VI., der seinen Schwager Wilhelm Clito durchsetzte, einen Enkel von Mathilde von Flandern, der Ehefrau Wilhelms des Eroberers und Urenkel von Graf Balduin V.
Nach Wilhelm Clitos Tod 1128 eroberte Dietrich von Elsass, der bereits ein Konkurrent Wilhelm Clitos gewesen war, die Grafschaft. 1133 wurde Wilhelm von Ypern von Dietrich aus Flandern verbannt, da sich Wilhelm gegen Dietrich um den Besitz der Grafschaft verschworen hatte. Wilhelms Besitz wurde beschlagnahmt, die Burggrafschaft von Loo erhielt er jedoch später zurück.[1]
Wilhelm von Ypern wurde 1141 von König Stephan von Blois von England (sein Cousin) für seine Verdienste im Kampf gegen Kaiserin Mathilde mit dem Titel eines Earl of Kent belohnt. Allerdings wurde ihm der Titel 1155 von Stephans Nachfolger Heinrich II. wieder aberkannt.
Wilhelm war seit 1144 blind und wurde 1154 aus England verjagt. Er wurde durch den gräflichen Cousin Dietrich als Graf von Loo anerkannt.
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[1] Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen. Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 22 Seite 44,143 – Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 1 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser I Westeuropa, R.G. Fischer Verlag 1993 Tafel 27 –
Floris I (s. oben vor Wilhelm von Ypern) wird 1061 ermordet.
Sein Sohn Dirk V. folgt ihm in Holland nach 1071 (vorher regiert Robert I. der Friese, sein Stiefvater, *ca.1055 +17.6.1091); Dirk V heiratet vor 26.7.1083 Othelindis Gräfin von Holland (*ca. 1054) Sie haben den Sohn Floris II.:
1091-1121 Graf Floris II., Graf von Holland (*ca. 1085, +2.3.1121), 1113 Ehe mit Gertrude = Petronella von Sachsen Prinzessin von Ober-Lothringen (*ca. 1086, +24.5.1144), der Tochter von Herzog Dietrich II von Ober-Lothringen
Nach dem Tod von Floris II (1122) regierte dessen Witwe, Petronella (Gertrud) von Sachsen, im Namen ihres Sohnes Dirk VI., der noch minderjährig war. Ihr Halbbruder Lothar von Sachsen wurde Kaiser nach dem Tod von Heinrich V. Das stärkte ihre Position. Ostergo und Westergo wurde 1125 von Kaiser Lothar den Grafen von Holland zugeschlagen, vormalige Gebiete der Grafen von Werl! – Die Friesen vom Oster- und Westergo rebellierten 1132 unter der Führung von Dirks Bruder Floris d. Schwarzen gegen Dirk VI.; Kaiser Konrad III. (1138) gab daraufhin diesen Friesendistrikt an den Bischof von Utrecht Andreas von Kuik (1127-23.06.1139).
Graf Dirk VI., Graf von Holland (*Den Haag ca. 1114, +Jerusalem 5.8.1157) heiratet vor 1135 in 1. Ehe Sophie von Salm-Rheineck (*ca. 1117) (Tochter von Pfalzgraf Otto I.) Sophia starb 26.9.1176 in Jerusalem (Hospital der Deutschritter), begraben in Jerusalem; Dirk VI und Sophia hatten den Sohn Otto I/IV Graf von Bentheim, Burggraf von Coevorden, erwähnt 1166-1207, Heirat vor 1172 Bertha von Arnsberg aus der Ehe von Otto und Bertha stammt der Sohn Boudewijn I (Balduin), Graf von Bentheim, Burggraf von Utrecht; Boudewijn I heiratet Jutta von Rietberg (+nach 1246); (Boudewijn trat nach 1222 als Regent für Floris IV, Graf von Holland, ab)1157- 1.8.1190 Floris III. (Florenz), Graf von Holland, *Den Haag ca. 1141, + Kreuzzug Antiochia 1.8.1190 an der Ruhr; 1189 Floris ging mit Friedrich Barbarossa auf den 3. Kreuzzug, wo er ein wichtiger Heerführer und Freund Friedrich Barbarossas war. Der Kaiser verlieh ihm den Titel eines Reichsfürsten (Reichsunmittelbarkeit – Wappen: Reichsadler).
Floris III. heiratet 28.8.1162 Adelheid (Ada) (*Huntington ca. 1146, + nach 11.1.1204), die Tochter des Heinrich von Schottland *1114 +12.6.1152 – Graf von Huntington (1136-1138), Erbprinz von Schottland, ältester Sohn des Königs David I. von Schottland (Haus Canmore) und der Margarete von Huntington, Erbtochter von Graf Wateof II.
Heinrich von Schottland war verh. mit (geh. um 1139) oo Ada de Varennes, Tochter des Grafen Wilhelm II. von Surrey und der Elisabeth de Vermandois + um 1178
Eine Verwandte von Adelheid (Ada) war Kaiserin Mathilde (* 7. Februar 1102 +10. September 1167) Mathilde war Kaiserin des Heiligen Römischen Reiches, Königin von Deutschland, Königin von England, Gräfin von Anjou und Maine. Tochter von König Heinrich I. von England (1068 – 1135) und dessen Gemahlin Mathilda (Edith) (1081 – 1118), Tochter des Königs Malcolm III. (Haus Canmore) von Schottland. Sie war väterlicherseits eine Enkelin von Wilhelm dem Eroberer und mütterlicherseits mit den angelsächsischen Königen, darunter Eduard der Bekenner, verwandt.
Nachdem Floris III. dem Bischof von Utrecht gegen den Grafen von Geldern Beistand geleistet hatte, verlangte er, wie es scheint, für seine Dienste die Übertragung der Grafenrechte in Westrachien und Ostrachien (Westergau und Ostergau) wieder zurück. Der Bischof verweigerte das und die Folge war eine Fehde zwischen ihnen. Kaiser FRIEDRICH I (Barbarossa) selbst, der 1165 nach Utrecht kam, musste dies schlichten. Die konkurrierenden Ansprüche der Grafen von Holland und der Bischöfe von Utrecht auf Mittelfriesland wurden durch Schaffung eines Kondominiums (gemeinsame Herrschaft) relativ ausgeglichen. Dieser Vergleich beinhaltete, daß der Bischof von Utrecht und der Graf von Holland Einkünfte und Schaden zu gleichen Teilen aus der Ausübung der Grafenrechte in beiden Distrikten haben sollten, und daß die Wahrnehmung der Gerechtsame des Grafen von Holland und des Bischofs von Utrecht einem von ihnen selbst zu bestellenden Lehengrafen und zwei Vögten übertragen werden solle. [1 Kluit p. 111.]
Die o.g. Schlichtung durch Barbarossa führt u. a. zur Bildung der Norder Vogtei – (1250 mit Keno als „Vogt im Norderland“ an der Spitze. Nach dem damaligen Rechtswesen ist davon auszugehen, dass schon Kenos Vorfahren dort Vögte gewesen sind.)
Floris III. konnte seine Rechte in West Seeland gegen den Grafen von Flandern nicht durchsetzen.
Floris III. und Ada von Schottland hatten 9 Kinder:
- Dietrich VII. um *1164- +1203
- Wilhelm I. um *1165-4.2.1223
- Adelheid um *1163- +nach 1205 heiratet 1176 Otto I. Markgraf von Brandenburg um *1128-+8.7.1184
- Margarete + nach 1203 heiratet Dietrich IV. Graf von Kleve +1193
- Mechthild um *1223 oo Arnold I. von Berg Graf von Isenberg
- Florenz Probst zu Utrecht -30.11.1210
- Agnes Äbtissin von Rijnsburg (1205-1228)
- NN
- NN
von diesen Kindern wird Dietrich (Dirk) Nachfolger von Floris III:
1190-1203 Dietrich (Dirk) VII (Theodore) Graf von Holland, * 1165 +1204; verbündet sich mit den Welfen 1198, wird von Kaiser Heinrich VI. unterstützt und kann die „Grote Waard“ seiner Grafschaft hinzufügen, 1186 Heirat mit Adelaide von Cleve. 1202 (Schlacht von Dordrecht) verliert Dirk VII Dordrecht und Gertruidenberg an Herzog Heinrich I von Brabant (1190-1235), Dirk VII wird von Heinrich I von Brabant gefangen gesetzt. Er stirbt nach seiner Freilassung bereits 1204. –
Die Eheleute haben die Tochter Ada (Athela = Adela) (1187-1227); sie heiratet (1203) Ludwig von Looz, Graf von Holland (+ 1218)
Nachfolger von Dirk VII. ist sein Bruder Wilhelm I.
Bauphase um 1220 – Dom von St. Marien
Zur Erinnerung: Das sächsische Gebiet des Federgaus (und somit Brookmerland) zählte um 1200 zur Grafschaft Holland. Dem Herzog von Brabant unterstanden die Grafschaften Flandern, Geldern und Holland.
1203-1222 Willem (Wilhelm) I Graf von Holland (*Den Haag ca. 1167 +4.2.1222)
1. Ehe: 1197 Adelaide (Adele) von Geldern *ca. 1187 +4.2.1218)
1217 Graf Willem I nimmt am Kreuzzug teil (1217-1219 – Damiette)
Nachdem Kaiser Otto IV. am 19. Mai 1218 verstorben war, heiratete der hoch betagte Graf Wilhelm I. von Holland (+1222) die Kaiserin-Witwe Maria von Brabant. Diese Eheschließung steht wahrscheinlich in engem Kontext zu den Streitigkeiten zwischen Brabant und Holland (Dirk VII – s. o.) und vielleicht auch im Zusammenhang mit dem Federgau, wenn dieser tatsächlich Wittum (oder Mitgift) der Maria von Brabant gewesen ist, worauf der „Hof der Maria“ hinzudeuten scheint.
2.Ehe: 1220 Maria von Brabant (+1260) Witwe von Kaiser Otto IV, To. von Heinrich I. von Brabant – Maria von Brabant entstammte der Kreuzfahrerfamilie Bouillon. Als zentrale Person trat Marias Vater Heinrich I. von Brabant (+1235) in Erscheinung und zwar als Verbündeter von Kaiser Otto IV. sowie als Oberbefehlshaber des Kreuzfahrerheeres 1197 .
Nach dem Tode von Wilhelm I Gf. v. Holl. regierte kurzzeitig Boudewijn I, Graf von Bentheim und Burggraf von Utrecht (*ca. 1181 +nach 1247 – Enkel von Graf Dirk VI.). Boudewijn I. war der Sohn von Otto I/IV Graf von Bentheim u. Burggraf von Coevorden und der Berta von Arnsberg. – Boudewijn I (Balduin / Baldwin) nahm teil an der Eroberung von Damiette 1219 – Er trat als Regent nach 1222 zurück und machte Platz für den rechtmäßigen Erben Floris IV, Graf von Holland.
Gf. Willems I. Sohn Floris IV. Graf von Holland (*24.06.1210 +19.07.1234) heiratete Mechthild (Mathilde) von Brabant (*ca. 1200 +21.12.1267), die Tochter von Herzog Heinrich I von Brabant (Schwester der Maria von Brabant) – (Floris IV entstammte Willems 1. Ehe – Willems 2. Ehe mit Maria von Brabant blieb kinderlos)
Floris IV 1234 nimmt am Kreuzzug gegen die Stedinger Bauern (Diözese Bremen) teil.
Vielleicht sogar aus Überzeugung, jedoch sieht man bei näherer Betrachtung der teilnehmenden Parteien, dass die verwandtschaftlichen Stränge zu den Oldenburger Grafen und Bischöfen kaum eine andere Entscheidung zuließen, zumal die Diözese Bremen betroffen war, zu deren Herrschaftsgebiet ein lehnrechtlicher Landesanteil den Grafen von Holland bzw. den Herzögen von Brabant unterstand. Alle Bischöfe (mit Ausnahme von Otto III. von Holland) – ob Utrecht, Bremen, Hamburg oder Münster – gehörten dem Familienclan der Oldenburger Grafen an, die den Kreuzzug bei Papst und Kaiser in Gang gesetzt hatten. Es war gesetzlich verboten, Kreuzzugsteilnehmer (das waren die Stedinger) mit einem Kreuzzug zu überziehen. Der Erzbischof Gerhard von Bremen hat es trotzdem geschafft! – Nach diesem Kreuzzug gegen die Stedinger bekam die Kirche von Marienhafe vermutlich das „Kreuzfahrergesicht“, d.h. all die ritterlichen Stein-Figuren.1250 läßt Wilhelm II den imposanten Rittersaal in den Haag errichten
1252 Wilhelm II Graf von Holland und König von Deutschland (+1256)
Wilhelm II. (So. von Floris IV) heiratet Elisabeth von Lüneburg[1] (+1266) [die To. von „Otto I d. Kind“ (*1204 +1252) Herzog von Lüneburg-Braunschweig und Mathilde von Brandenburg (+ 1261)]
1256 – Graf Willem II greift West-Friesland im Winter an. Er bricht mit seinem Pferd im Eis ein und wird von den Friesen erschlagen.
- Floris V. (*1254-+1296) rächt seines Vaters Tod und unterwirft West-Friesland. Rund 1200 Friesen werden getötet.
- Nach dem Tod von Floris V. empören sich die Westfriesen gegen Jan I. (Johann I.) *1284-+1299, Graf ab 1296
- Sein Nachfolger, Jan II, unterdrückt den Aufstand der Westfriesen, 3000 Friesen werden getötet.
Florens V. Graf von Holland, vertreten bis 1266 wegen Minderjährigkeit durch:
- Florens der Vogt (1256–1258) als Regent für Florens V., Bruder Wilhelms II.
- Adelheid von Holland (1258–1263) als Regentin für Florens V., Schwester Wilhelms II.
- Otto II. von Geldern (1263–1266) als Regent für Florens V. von Holland / Otto II. erreichte als Vormund des Herzogs von Brabant und des Grafen von Holland eine überragende Position in Niederlothringen. Er gewann die Hoheit über viele Herrschaften wie Groenlo, Bredevoort und Lichtenvoorde. Zeitweise Schirmvogt von Köln. Bedeutender Städtegründer.
Florens V. Graf von Holland übernahm das Grafenamt von 1266 bis 1296
- Johann I. (1296–1299) Graf von Holland
Haus Avesnes
- Johann II. von Avesnes Graf von Hennegau und Graf von Holland (1299–1304)
- Wilhelm III. der Gute (1304–1337) Graf von Holland, Hennegau und Zeeland
[1] „Otto das Kind“ (1204-1257) (Neffe von Kaiser Otto IV.) erbt 1213 den Besitz seines Vaters sowie 1227 den Besitz seines Onkels Pfalzgraf Heinrich und hat damit den gesamten Familienbesitz auf sich vereinigt, muss aber dem neuen Kaiser Friedrich II. (1194-1250) Lüneburg (Salzabbau) abtreten und wird 1235 auf dem Reichstag als Gegenleistung mit Braunschweig-Lüneburg als Herzogtum belehnt (erbliches Reichslehen). Otto leistet den Handgang und schwört nach Lehnrecht dem Kaiser den Treueeid.
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