„Die Stedinger“

Musiktheater in 6 Akten von Georg Ruseler redigiert und vertont von Gunda von Dehn

Spielt im Jahr 1234 n. Chr. im Stedinger Land (Bremen)

Großes dramatisches Theaterstück für die Freilichtbühne mit Musik- und Tanzeinlagenauch als großes Musical erhältlich.

Hauptdarsteller: 8  –  Kleindarsteller : 19  –  Komparsen: ca. 30 od. mehr  / bei der großen Fassung ca. 100 Komparsen

 

Geschichtlicher Hintergrund:

Zwischen Hunte und Weser leben die Stedinger.

Im 12. Jh. hatten die Erzbischöfe als Herren Weststedingens Ansiedler aus Sachsen, Holland, Westfalen und Ostfriesland herangezogen. Diese deichten das bisher schutzlose Land ein und schufen damit neues Acker- und Weideland. Das urbar gemachte Bruchland wurde ihnen zugeteilt. Dafür mussten sie den Hollerzins und den Zehnten abführen.

Da es im Stedinger Land keine Regierungsform gab, entstand eine freie Bauernrepublik. Die Stedinger fühlten sich unabhängig.

Nachdem die Armut überwunden und Reichtum ins Stedinger Land eingezogen war, trachteten die Oldenburger Grafen und Bremer Erzbischöfe danach, das Stedinger Land zu beherrschen und weitere Abgaben einzutreiben. Zu diesem Zweck legten sie Zwingburgen an. Trotz ihrer Übergriffe mit Waffengewalt konnten sich die Stedinger wacker verteidigen und ihre Freiheit erhalten.

Schließlich erwirkte der Erzbischof von Bremen beim Papst den Kirchenbann und Kaiser Friedrich sprach die Reichsacht über sie aus. 1234 nun wurde das Kreuz gegen die Stedinger gepredigt. Es sammelte sich ein Kreuzzugsheer von 40.000 Mann. (Der Deutsche Ritterorden beteiligte sich nicht an dieser Menschenjagd auf die Stedinger, die angeblich Ketzer sein sollten.) Zehntausend Stedinger zogen ihnen entgegen, Männer, Frauen und Kinder. Bei Altenesch kam es zum Kampf. Das erbitterte Ringen, in dem viele tausend Kreuzfahrer fielen, schien den Stedingern den Sieg zu bescheren. Gegen Abend aber fiel Graf Dietrich von Cleve den ermatteten Bauern in die Flanke. Das bedeutete den Todesstoß gegen ein ganzes Volk.

An der Spitze der tapferen Stedinger standen die Anführer Bolko von Bardenfleth, Thammo von Huntorp und Detmar tom Dyk. Ihnen begegnen wir auch in dem Stück von Georg Ruseler.

  1. Akt: Die Ouvertüre verwendet Themen des Musicals und stimmt sanft auf das Thema ein. Düsteres Bauernhaus, in dem die Bettlerin Meike erscheint, die als „Warflether Hexe“ verschrieen ist. Adda, die Schwester von Bolko von Bardenfleth, gibt der alten Frau zu essen und lässt sich von ihr aus der Hand lesen. Meike weissagt Adda einen beschwerlichen Weg durch Blut und Drangsal, der aber zu einem guten Ende führt. Ehe sie geht, erzählt sie von ihrem Sohn, der einst auf Verdacht wegen Deichfrevels getötet worden ist. Die alte Frau hat nur einen fanatische Gedanken: Blutrache und sie will alle Stedinger treffen, nicht nur den Schuldigen am Tod ihres Sohnes. Als Werkzeug ihrer Rache kommt ihr der einst nach Frankreich gezogene Stedinger Burkard von Lienen (Franko), ein Inquisitor, gerade recht, denn sie weiß, Burkhard ist Frouwe, Bolkos Frau, verfallen. Obwohl 10 Jahre vergangen sind, hat Frouwe ihre Liebe noch nicht überwunden.

Meike hat Bolkos Schwester Adda mit ihrer Weissagung den Kopf verdreht. Adda ersehnt einen Fremden von weit her, dem sie gewogen sein wird. Freudig singt sie vom Rittersmann, was ihrem Verehrer Thammo von Huntorp, der schon seit längerem um sie wirbt, arg missfällt.

Unterdessen werden die „Ketzer“ Ritter Raimund von Coucy und Dietrich, ein blinder Greis, vom Inquisitor Burkhard verfolgt. Sie erhalten Unterschlupf in Bolkos Haus. Adda versorgt den verletzten Ritter Raimund und ist fasziniert von dem Mann aus der Fremde.

Meike führt Burkhard, den Inquisitor, zu Bolkos Haus, denn sie weiß um dessen Liebe zu Frouwe und seinen Hass auf Bolko, der ihm die Frau geraubt hat. Es kommt zu einem bewegenden Liebesgeständnis von Burkhard „Nach Spuren des Glücks“.

  1. Akt: Auf dem Thing wird drüber entschieden, ob die „Ketzer“ ausgeliefert werden sollen. Das ehrwürdige Gericht unter Vorsitz von Bolko weist die Klage des Inquisitors ab. Die Fremden stehen unter dem Schutz der Stedinger. Gegen vielfachen Rat beschließt Bolko, den Erzbischof von Bremen in dieser Sache aufzusuchen.
  2. Akt: Der Erzbischof von Bremen lässt Bolko, dem Freies Geleit zugesichert worden ist, in Eisen legen, nachdem der Versuch, ihn zu bestechen misslungen ist. Der Neffe des Erzbischofs, Otto Graf von Oldenburg, verhilft Bolko jedoch zur Flucht.
  3. Akt: Abend in Bolkos Haus. Ritter Raimund hat sich hereingeschlichen. Zwischen ihm und Bolkos Schwester Adda bahnt sich eine heiße Beziehung an. Raimund gesteht ihr seine Liebe in einer zärtlichen Melodie. Thammo und Detmar tom Dyk platzen herein und fragen nach Bolko. Da er nicht im Hause ist, vermuten sie, dass Bolko beim Erzbischof in Gefangenschaft ist, den Tod vor Augen. Sie beschließen, ihn zu befreien.

Heimlich hat sich Meike ins Haus geschlichen und harrt darauf, dass Frouwe sich dem Burkard in die Arme wirft. Frouwes Solo „Ach, wär Bolko doch hier“ offenbart neben einer ergreifenden Todesahnung auch die Sehnsucht nach einem glücklichen Leben.

In der Düsternis aber nähert Burkhard, der Inquisitor, sich Frouwe. Er will sie dazu bewegen, mit ihm fortzugehen. Sie aber wehrt ihn ab und droht sich selbst zu töten, wenn er sie berührt. Er, der Mönch, der seine Seele Gott verschrieben hat, ist hilflos gefangen in seiner Liebe zu ihr. In einem finster-leidenschaftlichen Duett,  ruft er Frouwe verzweifelt  entgegen „Meine Seele ist dein“, und wenn er sie nicht lieben darf, so will er sie doch verehren. Der heimgekehrte Bolko überrascht Burkhard und Frouwe. In eifersüchtiger Raserei ersticht er den buhlerischen Priester.

  1. Akt: Auf dem Blachfeld tobt der Kampf. Es zeichnet sich ein Sieg der Stedinger gegen das Ritterheer ab. Im Siegestaumel wird Bolko gefeiert, da erscheint ein Reichsherold und der Graf von Cleve verlangt, dass der Priestermörder ausgeliefert wird. Man lehnt ab. Da erscheint Meike. Von Hass getrieben, erzählt sie, dass der unselige Bolko abermals ein Fehlurteil gefällt hat. Er hat einen reuigen Mann getötet, ähnlich wie vor Zeiten den Sohn der Meike. Angesichts dieser Sachlage will Bolko sich opfern, aber die Stedinger verweigern seine Herausgabe. Da spricht der Herold Acht und Aberacht über die Stedinger aus. Das Unglück nimmt seinen Lauf.
  2. Akt: Das 40.000 Mann starke Kreuzfahrerheer überschreitet die Ochtum. Dem Kreuzzugsheer von 40.000 Mann stehen zehntausend Stedinger gegenüber, Männer, Frauen und Kinder. Graf Dietrich von Cleve fällt den ermatteten Bauern in die Flanke. Das ist der Todesstoß für ein ganzes Volk.

Unterdessen irrt Frouwe umher. Der Schmerz hat ihr den Verstand geraubt. Im Wahnsinn stolpert sie über das Schlachtfeld, wo Meike sie findet und gnadenlos ersticht. Anderseits verhilft die alte Frau Adda zur Flucht, weil sie Meike einst Brot gab. Diese Tat kostet Meike das Leben. Sie wird von Plünderern ermordet.

Die Schlacht neigt sich dem bitteren Ende. Tausende sind gefallen. Noch auf dem Schlachtfeld vermählt der blinde Dietrich die Liebenden Adda und Raimund. Sie können der Heereswalze entkommen und fliehen nach Friesland. Fanfaren verkünden den Sieg. Die Kreuzler schmettern triumphierend das alte Kreuzfahrerlied „Christ ist erstanden“.

 Bolko von Bardenfleth stirbt an einer Verletzung und entgeht so der Hinrichtung.

Der gewaltige Choral „Halleluja“ beendet das Musical.

 

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„Gelöbnis unterm Sternenzelt“

Musiktheater  in 4 Akten. Musik und Text von Gunda von Dehn, Co-Autorin Annette von Dehn M.A.

Das Stück spielt in Aurich im Dreißigjährigen Krieg.

Ein gleiches Musical mit primärem Schwerpunkt Oldenburg steht zur Auswahl.

Hauptdarsteller: 8  – Kleindarsteller : 13 – Komparsen: ca. 30 od. mehr

  1. Akt:

Aufruhr: Graf Anton Günther von Oldenburg besucht seinen Verwandten Graf  Ulrich in Aurich. Anton Günther lernt dort die Hofdame Elisabeth von Ungnad kennen, eine aus Böhmen geflüchtete junge Frau. Elisabeth verliebt sich in den Oldenburger Grafen und will ihn für sich gewinnen, obwohl sie weiß, dass sie ihm nicht ebenbürtig ist.

Weil Graf Ulrich Kontakt zu den Spaniern aufgenommen hat, stürmt das Volk zum Schloss und attackiert Graf Ulrich mit dem packenden Chorstück „Oh, myn God“.

Graf Ulrich beklagt die hohen Kosten, die ihm durch Tillys Kriegsvolk entstehen, welches in seinem Land haust. Er möchte den Generalissimus Tilly und sein Kriegsvolk aus dem Land haben, denn seine Bevölkerung leidet darunter. Graf Anton Günther von Oldenburg soll ihn dabei finanziell unterstützen. Zum Dank dafür will Ulrich die Ehe anbahnen zwischen Graf Anton Günther und Sophia Catharina von Holstein-Sonderburg, die in Aurich zu Besuch weilt. Anton Günther ist aber vorerst mehr an Elisabeth von Ungnad interessiert. Bei der Gavotte kommt er Elisabeth näher und wirbt heftig um sie.

Anton Günther versucht, Gräfin Juliane davon zu überzeugen, dass sie ihm ihre Hofdame Elisabeth mitgeben soll an seinen Hof nach Oldenburg, weil seine beiden Schwestern eine Gesellschafterin benötigen. Die Gräfin will ihre Hofdame aber nicht hergeben.

Unterdessen betritt der Gesandte des Kaisers den Saal mit Depeschen für die Grafen Ulrich, Tilly und Anton Günther. Der kaiserliche Gesandte ist niemand anderes als David von Ungnad, der in Böhmen zurückgelassene Sohn der Familie. Das Wiedersehen in großer Freude gipfelt in dem beschwingten Terzett „Du bist da“.

Graf Tilly hat Order, aus Ostfriesland abzuziehen. Als Tilly sich verabschiedet hat, schmettern alle den fröhlichen Rundgesang „Und wenn Tillys Schwarm sich verzogen hat.“

Mit Gesang und Paukenschlag zieht Tillys Heer ab.

Graf Anton Günther flirtet heftig mit Sophia Catharina von Holstein-Sonderburg, wenngleich sein Interesse auch Elisabeth von Ungnad gilt.

  1. Akt:

Der Liebestrank: Elisabeth liebt Graf Anton Günther so innig, dass sie glaubt, es nicht ertragen zu können, ohne ihn zu sein. Sie verlangt darum von Wanda, ihrer Zofe, dass sie einen Liebestrank brauen soll.

Gräfin Juliane plant indessen, Elisabeth mit dem Hofjäger zu vermählen. Gerade dieser Hofjäger ist es, der das Gespräch zwischen Wanda und Elisabeth wegen des Liebestrunks angehört hat. Nun soll Elisabeth ihm zu Willen sein. Zu Elisabeths Erleichterung vereitelt die schwangere Freundin des Hofjägers dessen Absichten.

  1. Akt:

Das Versprechen: Graf Anton Günther will seine Leibgarde aufsuchen, als ihm Elisabeth in die Arme läuft, die dem Jäger entwischt ist. Sie flirten  miteinander und gehen gemeinsam zum Leibregiment, um dem Abendlied zu lauschen.

Da der Graf sehr beliebt ist, bringt ihm sein Regiment ein Ständchen dar.

Die Liebenden – ein zauberhaftes Liebesduett auf den Lippen – geloben einander unterm Sternenzelt ewige Treue, auch wenn der Graf jetzt an den kaiserlichen Hof von Wien beordert ist und rasch abreisen muss. Mit ihrem schlichten Solo „Als ich Abschied von dir nahm“ beweist Elisabeth Liebe, Vertrauen und Zuversicht.

  1. Akt:

Kindersegen: Sieben Monate später schenkt Gräfin Juliane ihrem Sohn Enno Ludwig das Leben. Bald danach bringt Elisabeth Anton zur Welt, den Sohn des Grafen Anton Günther von Oldenburg.  Elisabeth ist völlig verzweifelt, weil sie fürchtet, der Graf  werde sie nach so langer Abwesenheit nicht mehr lieben. Erneut kommt sie auf den Liebestrank zurück, den Wanda ihr nun brauen muss. Diese Szene gipfelt in der glücklichen Rückkehr des Grafen. Wird Graf Anton Günther von Oldenburg seine Elisabeth nun heiraten?

Mit dem fröhlichen Trinklied „Süßen Wein und Gerstensaft“ endet das Musical.

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                     Die Schuhe der Prinzessin“

‚Die Schuhe der Prinzessin‘ ist dem Werk Georg Ruselers entnommen, redigiert  und vertont von Gunda von Dehn

Das Singspiel ist von mir mit neuen Kompositionen musikalisch untermalt und auf eine zweckmäßige Länge gekürzt worden.

Dieses Bühnenstück für Kinder handelt von einer Prinzessin, die am Tage ihrer Hochzeit ihre Brautschuhe von einem Schusterjungen mit goldenen Nägeln präparieren lässt, denn die goldenen Nägel sollen der Braut Glück bringen. Der Schusterjunge aber, dem von einer weisen Frau gesagt worden war, dass er eines Tages König werde, verschenkt die Brautschuhe an ein armes Weib.

Während die spannende Frage im Raum schwebt, ob Schusterjunge und Prinzessin heiraten werden und der Schusterjunge tatsächlich den Thron besteigen wird, sucht der Autor Georg Ruseler die unverzichtbaren Werte ‚manierlichen‘ Miteinanders, Anstandes und Achtung zu vermitteln.

Das Stück ist pädagogisch sehr wertvoll. Georg Ruseler hat in seiner Eigenschaft als Pädagoge ein Lehrstück geschaffen, das den Kindern u. a. den Wert handwerklichen Könnens, den Nutzen von Mobilität, Einsicht in menschliche Schwächen und Abhängigkeiten (vermeintliche und tatsächliche) Ehrgeiz, Mitleid, Undank, Dankbarkeit, Selbstüberschätzung, Durchsetzungsvermögen, Machtausübung u. v. m. vermitteln soll. Verpackt ist dies alles in eine spannend-heitere Geschichte.

Dieses musikalische Bühnenstück ist – obschon vor fast 100 Jahren zu Papier gebracht – durchaus aktuell und wert, nicht im verstaubten Regal zu verrotten. Man sollte es erneut zu Ehren kommen lassen. Als Träger des Schillerpreises ist Georg Ruseler ein sehr angesehener Autor gewesen.

Kürzungen könnten u. U. vorgenommen werden, evtl. im 4. Akt die 3. Szene, was allerdings dann nicht nur bedeuten würde, ein Stück Komik abzuschneiden, sondern auch Ruselers Exempel bzgl. der Wahl der ‚angemessenen Mittel‘ abzutrennen. Sollte man sich dennoch dafür entscheiden, diese Szene zu streichen, bzw. andere Szenen zu kürzen, bin ich gern bereit, das Stück entspr. zu modifizieren.

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Singspiel in 5 Aufzügen für die Freilichtbühne – Märchen mit Musik-  und Tanzeinlagen (Lustspiel) – hochdt.

Hauptdarsteller: 4  –  Kleindarsteller : 12  –  Komparsen: ca. 20 Pers. od. mehr

  1. Akt. In der Werkstatt des Hofschusters Heimo arbeitet Baltram, der Lehrbub. Er ist unzufrieden und glaubt, einst König zu werden, weil seine Tante ihm das an der Wiege gesungen hat. Baltram hat hochfliegende Pläne und geht auf Wanderschaft. Weil Baltram aber ein Sonntagskind ist, muss er zuvor noch 12 goldene Nägel in die Brautschuhe der Prinzessin Adeltraud einschlagen. Das wird der Prinzessin Glück bringen, hat einst ihre Mutter gesagt. Als Baltram die Hochzeitsschuhe ins Schloss bringen will, trifft er ein armes Weib, der er aus Mitleid die Brautschuhe schenkt. Die alte Frau entpuppt sich später als die weise Gotrun.
  2. Akt: Weil Baltram die Hochzeitsschuhe nicht gebracht hat, heiratet Adeltraud den Prinzen nicht. Baltram soll hingerichtet werden, aber die Prinzessin erwirkt Gnade und Baltram bekommt eine Frist von einem Jahr, um die Schuhe zu beschaffen, aber eine Prinzessin muss die Schuhe tragen, die mit Bertram rechtmäßig verheiratet ist. Dann soll ihm das Leben geschenkt werden. Prinzessin Adeltraud und er Dankmar, der Narr, verlassen den königlichen Hof, um die Schuhe suchen.
  3. Akt: im Wald von Godensloh wohnt die gute Fee Gotrun.

Ein entzückender Zwergenchor ehrt Gotrun. Baltrum verirrt sich zu ihr, ebenso wie Adeltraud und Dankmar. Adeltraud bekommt ihre Schuhe von Gotrun für den Preis, dass sie fortan niemand mehr als Prinzessin wahrnimmt. Fortan glaubt Adeltraud, bei ihrer Großmutter zu sein. Dankmar erkennt sie allerdings als Prinzessin wieder, nun erkennt Adeltraud allerdings Dankmar nicht. Baltram und Adeltraud verlieben sich ineinander, ohne sich wiederzuerkennen. Baltram wagt es aber nicht, Adeltraud zu küssen, weil er glaubt, dann kein König zu werden und das will er von ganzem Herzen. Er darf niemanden sonst küssen als seine Prinzessin, die er sucht. Somit verpasst er die Gelegenheit. Er war am Ende seines Weges und hat es nicht gesehen. Jetzt muss er weiter wandern. Und er muss Adeltraud mitnehmen, denn sie trägt ja die Schuhe, die er benötigt, um seinen Kopf zu retten.

  1. Akt: Baltram und Adeltraud sind bei der Königin Bertrada in Diensten. Bertram glaubt, dass Bertrada ihn heiraten wird und sich damit die Weissagung seiner Tante erfüllt und er zum König aufsteigt. Die Königin Bertrada aber verheiratet aus Rachsucht Bertram und Adeltraud.
  2. Akt: Martinstag der Tag, an dem Bertram die Schuhe und die Prinzessin zurückbringen muss an den Hof von Adelstan oder sein Leben verwirkt hat. Bertram und Adeltraud treten Hand in Hand vor den König, aber – bedingt durch den Zauber der Gotrun – erkennt der König seine Tochter nicht und so droht Bertram der Tod durch den Henker. Als der Zauber sich löst, erkennen alle einander wieder. Eine Sequenz aus dem Gotrun-Lied schließt das Spiel.

Ein Mann namens Georg Ruseler: Wer Georg Ruseler war, wüsste heute wohl kaum jemand, wäre nicht sein Drama „Die Stedinger“ im Oldenburger Staatstheater vor dem Herzog von Oldenburg mit großem Erfolg aufgeführt worden. Als Träger des Schillerpreises ist Georg Ruseler ein überaus angesehener Autor gewesen.

Während die spannende Frage im Raum schwebt, ob Schusterjunge und Prinzessin ein Paar werden, sucht der Westersteder Lehrer und Poet die unverzichtbaren Werte ‚manierlichen‘ Miteinanders, Anstandes und Achtung zu vermitteln. Hier schuf Georg Ruseler ein Lehrstück, das den Kindern u. a. den Wert handwerklichen Könnens, den Nutzen von Mobilität, Einsicht in menschliche Schwächen und Abhängigkeiten (vermeintliche und tatsächliche) Ehrgeiz, Mitleid, Undank und Dankbarkeit, Selbstüberschätzung, Durchsetzungsvermögen, Machtausübung u. v. m. vermitteln soll. Verpackt ist dies alles die spannend-heitere Geschichte von Bertram und Adeltraud.

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